Sounding Jerusalem

Sounding Jerusalem, ein Festival der Kammermusik, das von Erich Hütter und Christina Beck seit einigen Jahren in Israel veranstaltet wird, hat sich für 2009 dazu entschieden eine neue Schiene auszuprobieren: Puppenspielworkshops für Kinder und Jugendliche aus Jerusalem, Betlehem und vielen anderen Orten.
Christine Trausner und Andreas Milowiz, Puppenspieler aus Graz, haben diese Einladung und Herausforderung gerne angenommen und sind mit einigen Konzepten, vielen Erwartungen und mit großer Offenheit ins heilige Land gefahren. Mit im Gepäck waren Handpuppen, Stabpuppen, verschiedenste Materialien und vor allem Bruno, eine Klappmaulpuppe, eigens für diese Reise geschaffen.
Wo immer auch die Plastikfolie, die Handpuppen oder Bruno ihre Koffer verlassen haben - im Wüstenort Raskakar, in der Metropole Jerusalem selbst oder in Jericho überall wurden die Augen groß und nicht selten kam es zu herzlichen Lachern, als Bruno "Schalom" oder "Salam" als Bruno versuchte zu singen, zu tanzen, zu ...

 

Ganz persönlich

Also mein Gedanke so zurückblickend in diese 13 Tage naher Osten:
SPANNEND.
Es waren sehr spannende Tage, voller Eindrücke auf alle Sinne. Also Gerüche, Ansichten, Geräusche... einfach unglaublich viel Informationen waren da zu verarbeiten ab der ersten Minute.
SPANNEND
war auch, dass wir jeden Tag mehrmals das Nahost-Problem diskutieren mussten. Irgendwie kommt man bei jedem Thema letztendlich dorthin. Egal ob man mit dem Wetter anfängt, über die Arbeit spricht oder über Urlaub...Man landet bei der Diskussion wer wem was zuletzt in der Region angetan hat und wie man das alles lösen kann.
SPANNEND
ist es für mich auch, dass bei mir das Gefühl entstanden ist, dass Palästinenser und Israeli wie zwei kleine Kinder sind, die das gleiche Spielzeug jeweils ganz alleine für sich haben wollen und noch nicht bemerken, dass gemeinsam spielen viel lustiger ist.
SPANNEND
ist es auch, weil man wirklich aufpassen muss, was sagt man zu wem: Schalom als Begrüssung an eine Horde palästinensische Jugendliche ist da erfahrungsgemäss nicht so sehr zu empfehlen, ebensowenig ein herzliches Salam oder Mahaba bei den Sicherheitsbeamten bei der Ausreise am Flughafen.
SPANNEND
bleibt auch die unbeantwortete Frage, warum ist es bei der Ausreise wesentlich, von wem ein Haarfön in den letzten Wochen benutzt wurde, und wieso die Klärung dieser Frage damit verbunden ist, dass der Fön für 90 Minuten verschwindet und der Abflug trotzdem immer näher kommt. Naja bis so ein Fön beim Verhör zusammenbricht und gesteht wessen Haare er getrocknet hat, das dauert natürlich.
SPANNEND
war es auch alle Abflugzeiten einzuhalten, Gott sei Dank hatte die AUA Verspätung....gleich zweimal!
SPANNEND
sind auch die vielen neuen Menschen, Musikerinnen und Musiker, Organisatoren und Organisatorinnen, die ich kennen gelernt habe.
SPANNEND
zuletzt war es an 13 Tagen mit insgesamt rund 150 bis 200 Kindern arbeiten zu dürfen und so einige Grundinfos über Puppenspielen weitergeben zu können. Sie sind schon was Großartiges, diese seltsamen Wesen und ganz besonders Bruno.